Der Felsenkeller war gegen Bombenangriffe besonders geschützt, da sich eine 20 - 30 m hohe Felsschicht aus Muschelkalk über ihm auftürmt. Dies war mit ein Grund, dass das Atomforschungslabor in Haigerloch eingerichtet wurde. Die Amerikaner wollten, den Atomkeller mit einer Sprengung total zerstören, die wahrscheinlich die barocke Schloßkirche schwer beschädigt hätte. Der damalige Stadtpfarrer Gulde protestierte bei den Amerikanern, zeigte ihnen die herrliche Barockkirche, und konnte sie so von der großen Sprengung abbringen. Mit kleineren Sprengungen haben die Amerikaner dann, den Rest, den sie nicht abtransportierten, zerstört.

Die amerikanische Alsos-Mission hatte den Spezialauftrag in Haigerloch und Hechingen die deutschen Atomforschungsanlagen zu untersuchen und sicherzustellen. Bis zum Kriegsende war den Amerikanern nämlich nicht klar, wie weit die Deutschen mit ihrer Atombombe vorangekommen waren. Das Bild zeigt die Demontage des Schwerwasserreaktors durch die Amerikaner im Frühjahr 1945.

Eingang zum  Atomkeller

Mit vielen Tafeln und Modellen wird im Atomkeller-Museum die Geschichte der Haigerlocher Atomversuche und der deutschen Atomforschung sehr anschaulich dargestellt, so dass auch ein Besuch ohne Führung sehr informativ ist.

Die Uranwürfel und das schwere Wasser wurden vor den heranrückenden Alliierten versteckt. Das Bild zeigt, amerikanische Soldaten, die die vergrabenen Uranwürfel wieder gefunden haben.

Otto Hahn hat Ende 1938 / Anfang 1939 die Spaltung des Uran-Atoms zusammen mit Fritz Straßmann entdeckt. Diese Entdeckung war die Grundlage der Gewinnung von Energie aus Atomkernen aber auch der Atombombe.  1944 erhielt er dafür den Nobelpreis für Chemie. Er starb 1968 in Göttingen. In Haigerloch ist sein Experimentiertisch als Nachbau zu sehen und die entscheidenden Versuche werden gut erklärt.